Besinnlich – unsinniges aus dem Bauausschuß

In seiner letzten Sitzung kurz vor Weihnachten stand auf der Tagesordnung des Bauausschusses der Gemeinde Seth unter anderem das Thema „Energetische Sanierung der Gebäude der Gemeinde Seth“. Ein Thema, das den Bauausschuss bereits seit 2011 begleitet ohne dass man sich auf Maßnahmen einigen konnte.

Die Situation ist die, dass die Gemeinde Seth mit der „Alten Schule“, der Feuerwehr und dem Sportlerheim über drei Gebäude verfügt, die echte Energiefresser sind. Kosten, die letztendlich von allen Sethern getragen werden – egal ob sie diese Einrichtungen nutzen oder nicht!

Schön ist, dass man sich ja irgendwie einig zu sein scheint, dass etwas getan werden muß. Schade ist, dass man sich auf keine strukturierte Vorgehensweise einigen kann.

Wir reden jetzt bei unserem Beispiel nicht über ein kleines Einfamilienhaus, das es zu sanieren gilt. Wir reden über drei recht große Gebäude mit sehr unterschiedlichen Nutzungen, Strukturen und Bauweisen. Konsequenter Weise sollte man sich also Expertenwissen einholen um plan- und sinnvoll an eine solche Maßnahme heranzugehen. Dafür gibt es Energieberater, deren Tätigkeit sogar mit 50% der Kosten bezuschusst wird (KfW-Programm 431) und die bei Förderprogrammen und Zuschüssen sogar vorgeschrieben sind – und das wird schon seinen Grund haben!

Anstatt aber nun, zusammen mit einem Energieberater der Investitionsbank Kiel, auf einen Weg für eine geplante, strukturierte Vorgehensweise zu starten, wurde das Vorhaben, einen Energieberater mit einer Analyse und der Erstellung eines Maßnahmenkataloges zu beauftragen, im Bauausschuß von CDU und SPD abgelehnt. Dieses Gutachten hätte die Gemeinde nach Abzug der Zuschüsse durch die KfW ca. 4.300€ gekostet.

Die Gegenvorschläge bestanden darin, mit diesem Geld doch erst mal nur die Scheiben der alten Schule auszutauschen oder etwas Dämmwolle in die Dächer einzubringen oder hier und da eine neue Heizung  einzubauen – was da sinnvoll ist, würden die Fachfirmen schon wissen. Welche bauphysikalischen Auswirkungen auf die  Gebäudesubstanz solche Maßnahmen haben können und ob die Maßnahmen überhaupt sinnvoll sind, sagt uns aber keiner….

Durchdachtes und geplantes Vorgehen sieht anders aus. Bei durchdachter und von Experten begleiteter Sanierung kann sich eine Gebäudesanierung (bei aktuellen Zinssätzen) unter Umständen bereits nach 15 Jahren amortisieren – ohne mögliche Preissteigerungen bei den Energiekosten zu kalkulieren.

Wie lange soll die Gemeinde das Geld ihrer Bürger noch durch die Schornsteine jagen bis auch CDU und SPD aufwachen und gemeinsam mit der FWS an einem Strang ziehen, um für die Gemeinde und die Bürger langfristig Geld zu sparen??

Ein Bericht von Gerrit Grupe

Bürgerliches Mitglied der FWS im Bauausschuss

Gerrit Grupe

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